Fenix Guitars

Von Fenix Gitarren habe ich tatsächlich in den 90er Jahren zum ersten Mal gehört. Die wurden in meinem Umfeld nicht besonders geschätzt, obwohl keiner wirklich mal eine in der Hand gehalten hatte. Gute Gitarren gab es damals eh nur in den USA, so dachte ich und viele andere jedenfalls – und die ganzen Gibsons, Martins, Guilds, Fenders waren leider unerreichbar teuer.
So dauerte es und dauerte es bis ich 2016 per Internet anfing zu recherchieren, was es denn alles so gibt an Sammlerobjekten und ich dabei auf die Marke Fenix stieß.
Wenig Information gab im Netz, lediglich manche der E-Gitarren wurden gelobt.

Hier ein Post zu Fenix aus dem Musikerboard: (klick zum Post)
„Also. Fenix war eine koreanische Firma. Der Vater von nem Kumpel von mir (Koreaner) ist von Korea nach Deutschland um Fenix hier auch zu verkaufen. Er war also der Vertriebsleiter für ganz Deutschland.. Doch da die Firma Fenix pleite gegangen ist wurde auch der Vertrieb in Deutschland gestoppt (logisch,ne? ) und somit stehen nur noch in Musikläden Einzelstücke.. Sind aber top instrumente!
Dieser Kumpel durfte sich kurz bevor die Firma pleite gegangen ist von ca. 20 Gitarre, die sie noch im Keller zur Zwischenlieferung stehen hatten 2 aussuchen, die er behalten durfte, die andren wurden an Musikläden verkauft.. Leider hat er sich zwei Einsteigermodelle – eine auch noch in glitzernen Pink – ausgesucht, weil er dachte die beiden wären die besten. Später hat er angefangen Gitarre zu spielen und jetzt ärgert er sich. Die Fenix Les Pauls sind echt geschätzte Instrumente.“

Geheimtipp also! Ich beschloss daraufhin mich für die Westerngitarrenabteilung zu interessieren. Mein Kalkül: Keiner kennt sie und sie sind erschwinglich. So beschloss ich, dass ich Fenix acoustics Sammler werde. Viel Spielgeld hatte und habe ich ohnehin nicht – also geht es nur so! Grins! Ohne Stress immer mal wieder kucken, was es denn so gibt, war und ist also der Plan. In den letzten Jahren sind aber auch noch andere auf die „Fenix“-Idee gekommen – so gibt es eine halbwegs rege Facebook-Gruppe zu Fenix-Gitarren.

Meine Fenixe findest du hier:

Die paar wenigen Informationen, die ich in den letzten Jahren zusammengeklaubt habe sind hier zusammengefasst:

Fenix Gitarren..
…wurden zwischen 1989 und 1992 und dann wieder ab 1996 bis circa 2000? gebaut. Immer wieder wird gefragt, wie sich eine Fenix bestimmen lässt, doch ihre Seriennummern halten sich nicht an die Fender-Logik (E1=1981), deshalb ist es schwer eine Fenix exakt zu datieren.

Während der späten 80er Jahre bis zu den frühen 90ern baute Young Chang in Korea elektrische Gitarren und Bässe für Fender, auch die „Billig“-Fender Marke Squier stellte er her.

Außerdem baute er akustische und elektro-akustische Gitarren unter seinem eigenen Markennamen Fenix Instruments Corporation.

Weil die Gitarren selbst und der Schriftzug Fenix dem von Fender zu ähnlich waren gab es einen Lizenzstreit mit Fender, weshalb die Produktion und der Verkauf enden mussten.

Weil viele Fenix als auch Fender und Squier-Gitarren in denselben Fabriken gebaut wurden, gibt es also doch Fenix Gitarren, die den Buchstaben E, in der Seriennummer, wie es auch Fender tat, nutzten.

Firmengeschichte:

Sung-Eum war eine Gitarrenbaufirma die 1972 von Hyun Kwon Park gegründet wurde. Young Chang wurde später sein Partner, und zusammen bauten sie neben Fender auch etliche Gitarren für Ibanez.

Der koreanische Name ’sungeum‘ bedeutet wörtlich übersetzt, „den Klang vollenden“.

Bekannt wurde Fenix auch für den Bau von, angeblich recht guten Pianos.

Mitte der 90er Jahre wurde am Rande des Ruhrpotts in Viersen ein großer Vertrieb eingerichtet von dem aus Young Chang den europäischen Markt aufrollen wollte. Die Qualität der Gitarren war schwankend, manche Modelle zu abgefahren und billig für den europäischen Markt, doch es gab eine große Zahl an hervorragenden E-Gitarren und Bässen, die auch nach 2020 gebraucht ein Schnäppchen sein können. Doch auch der Zukauf anderer Marken konnte das Geschäft nicht retten und so war nach nur wenigen Jahren Schluss. Angeblich wurden die übrig gebliebenen Gitarren der Konkursmasse  zum Teil an die Mitarbeiter als Entschädigung vergeben.
Über Young Chang und die Klaviere gibt es einen Wikipedia-Eintrag: „klick“
Heute gibt es wieder Fenix Gitarren in Korea, die bis jetzt jedoch nicht bei uns aufgetaucht sind.
Eine Firmenwebsite (https://www.fenixmusical.com/) bietet eine breite Palette an Instrumenten und Zubehör an.
Auf youtube gibt es ein Review video zu einer neuen Fenix aus dem Jahr 2016 (klick). Klickt man auf den user und schaut nach dessen videos, so finden sich weit unten zahlreiche weitere Reviews.
Ein koreanischer Online-Handel hat aktuell diverse Modelle im Angebot (klick).
Fenix lebt also und auch der Name Young Chang taucht immer wieder auf. Vielleicht ist es nur eine Frage der Zeit und natürlich der Qualität der Gitarren, bis Fenix wieder nach Europa kommt!

Wenn du als Leser oder Leserin mehr über Fenix weißt, freue ich mich über eine Nachricht. Klar dass jeder Wissensgewinn irgendwann hier einfließen wird.