Fender Acoustasonic Player Jazzm 2TS

Diese Gitarre ist meine derzeitige Live & Brot und Butter – Gitarre. Ich übe darauf, wenn es nicht so laut sein soll, ich teste Effekte damit und spiele die Klampfe auch live. Warum, wenn doch Paul Davids sie nicht kaufen würde, obwohl sie „awesome“ ist -klick-? Warum, wenn Julian Grimm beweist, dass eine echte E-Gitarre und eine echte Westerngitarre jeweils besser klingen -klick-? Warum wenn Rhett Shull es für die Lösung auf der Suche nach einem Problem hält -klick-?
Weil sie Spaß macht, weil sie leicht ist, weil du akustisch stundenlang spielen kannst, denn sie spielt sich wie eine elektrische, weil sie kein feedback produziert und weil ich leicht mehrere Sounds spielen kann – also wechseln zwischen E und A -Gitarre, ohne Tonnen von Equipment und verschiedenen Amps.
Wenn ich im Trio mit Drums & Bass und Gitarre und Gesang spiele, dann ist ja auch keine besser klingende E oder A -Gitarre im Vergleich zu hören und die Acoustasonic klingt ja auch gar nicht schlecht, wie hier bei dem britischen Musikladen Andertons zu hören ist: – klick –!
Ein Vergleich zwischen der Fender Acoustasonic Jazzmaster un der Taylor T5z findet sich beim Alamo Music Center -klick-, der die verschiedenen Ansätze der Hersteller erkennbar macht und zwar Taylor, die akustische Firma, geht in Richtung elektrisch und Fender die elektrische in Richtung akustisch – naja und es gibt einen Preisunterschied, der bei der mexikanischen Variante der „Acoustasonic“natürlich enorm ist.
Wie die Acoustasonic eingesetzt werden kann zeigt die Fender Video-Serie Re-Cration hier das Beispiel mit Jeff Tweedy -klick-. Allgemein lässt sich sagen, dass diese Gitarre ziemlich oft getestet und auch verrissen wurde, auch wegen baulicher oder konstruktiver Mängel, weil sich bei manchen sich die Decke unter der Bridge wölbt. Das hat meine zum Glück (noch) nicht und das wäre fatal bei dem schmalen Korpus. Ich wüsste nicht, wie man das reparieren könnte.

Zu guter letzt hier noch meine Erfahrung, Fotos und mein persönlicher Eindruck:
Der Test von Paul Davids (s.o.) hatte mich angefixed und als es beim großen T den ersten B-Stock gab habe ich zugeschlagen. Die Optik der Jazzmaster ist aus meiner Sicht nicht das, in was man sich verlieben möchte, bestenfalls denkt der unbedarfte Konzertbesucher, dass er hier wohl einen Gitarrenfreak vor sich hat – stimmt wahrscheinlich in den meisten Fällen! Das mitgelieferte Zubehör samt Gigbag ist in Ordnung. Endlich hatte ich eine Gitarre, die laut genug war, dass man hört was man spielt ohne die Nachbarn zu stören. Irgendwas am Hals kam mir komisch vor, als ich den Halsstab verstellen wollte und als es Innen zu klappern begann und der Humbucker beim unverstärkten Spielen dröhnte, da hab ich bei nächster Gelegenheit der Firma Thomann einen Besuch abgestattet. Der tolle Servicemitarbeiter in der Reparaturannahme holte einen der Gitarrenbauer aus der Werkstatt. Der hat mich erstmal leicht abschätzig angeschaut und meinte, dass ich Innen die lose Schraube wohl selbst wieder anziehen könnte, denn „wenn ich kein Benzin mehr habe, dann fahre ich ja auch nicht gleich die Karre in die Werkstatt“. Aber er nahm die Gitarre mit und blieb er erstmal eine ganze Weile verschollen. Währenddessen hat der nette Herr mit Musikerzopf an der Rezeption bereits in der Datenbank gewühlt und festgestellt, dass es nur noch ein einziges neues Exemplar im Lager gab, das er gleich reserviert hat.
Nach `ner Weile kam der Techniker wieder und meinte, dass er die Gitarre einschicken will, weil ihm da irgendetwas mit dem Hals komisch vorkommt. Aha! Das Ende vom Lied war, dass ich mit einer nagelneuen Acoustasonic Player nach Hause gefahren bin und mit dem Service natürlich sehr zufrieden war.
Seither habe ich die aufgezogenen 0.12 Saiten gegen 0.11er ersetzt.  Auch längere Bandproben waren nun ohne blutende Fingerkuppen und Rückenschmerzen möglich. Der Sound immer durchsetzungsfähig, mit nur ein wenig drehen an den Klangreglern des Verstärkers. Als Amps benutze ich übrigens die beiden Marshall Akustikverstärker AS 50 und AS 100 und bin mit deren Sound zufrieden – ohne die ganz große Begeisterung zwar, aber verwertbar und für live okay!  Und ja, es stimmt: Meine American Strat klingt besser als die Jazzmaster und ja, meine Lakewood D23 ebenso – was solls!
Jetzt werde ich mir noch ein Multieffektgerät zulegen für mehr klangliche Vielfalt – bin schon gespannt darauf und werde hier berichten.