Das TV-Studio-Projekt

Beruflich veranstalte ich seit vielen Jahren ein medienpädagogisches Projekt, das sich „TV-Studio“ nennt. Unter diesem Namen produzieren wir mit Kindern zwischen 10 und 14 Jahren jährlich ein circa 1 stündiges Live-Fernseh-Feauture zu jeweils einem aktuellen Thema <klick>. 
Die verwendete Technik wird immer mal wieder vorsichtig upgedatet.

Die Kiste

In diesem Zusammenhang steht mein TV-Projekt, das ich hier fortlaufend beschreiben werde.
Mit normalen Camcordern als Fernsehkameras sind unsere Kameraleute oft überfordert und unterfordert zugleich – Scharfstellen und Bildausschnitte einstellen ist die Überforderung und das Warten und nicht kontinuierlich etwas zu tun zu haben ist die dann die Unterforderung.
Mit der anwachsenden Konferenztechnik auch dank, besser wegen Corona, finden US-amerikanische Kameras aus dem Profibereich ihren Weg an die Grenze der Bezahlbarkeit (ja, auch Sony aus Japan, Panasonic usw.). Andere vorwiegend chinesische Hersteller kopieren und verbilligen diese Technik mit ihren zahlreichen Produkten auch in diesem Segment.

So kommen wir zum Punkt:

Gekauft habe ich einen Atem-Mini-Pro, eine Art Videomischer der auch zum Streamen in Full HD taugt. Damit soll das Programm live im Internet präsentiert werden.
Ein Roland V40 HD steht schon bei mir rum, der soll die Schaltzentrale sein und die angeschlossenen Quellen (z.B. 3 x Kamera – 1 x irgendwas vom Rechner) mischen und überblenden und das Programmsignal an den Atem-Mini weiterreichen. Ton könnte unabhängig über ein Mischpult in den Atem Mini laufen oder über das Roland V40HD kommen zusammen mit dem Videosignal, denn das hat die Funktion einen etwaigen Versatz zwischen Bild und Ton passend einzustellen.

Für die Kameras habe ich mir die PTZ-Technik vorgestellt – also pan, tilt und zoombare Geräte. Diese können ferngesteuert horizontal (pan) und vertikal (tilt) schwenken und zoomen. Das bedeutet, dass die Kameras per HDMI am Videomischer hängen und von einem separaten Arbeitsplatz von einem Kamera-Operator mittels Joystick gesteuert werden. Cool ist, dass über diese meist lichtstarken PTZ Kameras auch bis auf die Detailwiedergabe gezoomt (oft 20 – 30 facher Zoom) werden kann.
Diese Technik wird auf großen Bühnen eingesetzt, wo die vielen Kameraleute den Blick auf die Künstler verstellen würden, natürlich auch beim Fernsehen aber vor allem auch in den vielen amerikanischen Kirchen, die damit Gottesdienste und kulturelle Veranstaltungen streamen und aufzeichnen.

Weil diese professionellen PTZ-Kameras erst ab 1200 bis 1500 Euros zu haben sind (Konferenz-Technik) und es Modelle gibt, die gleich mehrere Tausender schlucken (Profibühne und TV), bin ich bei Ebay und Ebay-Kleinanzeigen auf die Suche gegangen und habe gekauft:
Ein Fehler!? Klar, man sollte sich vorher kundig machen! Die Lifesize Kamera hat zwar einen HDMI Ausgang, doch funktioniert sie nur mit dem dazugehörigen Lifesize-Konferenz-System! Also gleich ein Avaya Konferenzsystem gekauft für nur 120 Euro. Das lässt sich mit der mitgelieferten Fernbedienung steuern und sendet ein Bild an den Roland. Über ein PTZ-Pult, das ich noch gar nicht habe, wird sich das leider aber nicht steuern lassen.
Irgendeiner aus Dresden bietet Kameras von TENVEO an, die nur rund ein Drittel der Profikameras kosten, aber über, die in die Jahre gekommenen Protokolle Pelco und Visca per Controllerpult bedienbar sind (heutzutage wird das meiste über ein Netzwerk gesteuert, wo jedes Gerät eine IP-Adresse bekommt und das Signal samt Stromversorgung per Ethernet-Kabel läuft).
Also gekauft, denn über USB kann man das Teil auch als Webcam nutzen (Wer benutzt so eine teure Webcam, denn ein halber Tausender dafür war schon fällig!). Die Kamera macht was sie soll, doch die Bildqualität ist eher mäßig. Also doch aus dem Profilager schöpfen?
Ein viertel Jahr später habe ich ein echtes Schnäppchen geschossen nämlich eine Lumens VCB30U, wo U wohl für USB steht. Angeschlossen sind mir fast die Augen rausgefallen, was diese Kamera für ein Bild liefert und das auch in schwierigen Lichtsituationen (sprich dunkel und wechselndes Licht). Mit dieser Kamera bin ich im unteren Profisegment für Konferenzen, nicht für TV gelandet.
Jetzt war klar, dass drunter nichts mehr geht und ich warte nun darauf, ob ich noch so eine PTZ-Kamera ersteigern kann.
Die Steuerung über Fernbedienung geht zwar irgendwie, doch der Sensor ist nie da, wo man ihn braucht, will heißen eine sinnvolle Steuerung geht nur über einen ordentlichen Controller. Doch welcher ist der richtige, was kann der und woher bekomme ich die passenden Kabel?

Ich brauche also Hilfe. Meinen Freund W., einen Berufsschullehrer für Fernsehtechnik im Ruhestand habe ich an diesem Punkt eingebunden, denn der versteht mehr davon als ich. Seither ist der nur am Recherchieren…

To be continued…

Hier die Fotos vom aktuellen Stand