 Ganz ehrlich, circa 5 Jahre ist es jetzt her, dass das Thema KI in mein Blickfeld geriet. Doch damals war es mir egal. Es war für mich nur wieder so ein Hype, auf den sich alle stürzen und von dem am Ende außer etwas Rauch, der sich bald verzieht, nicht viel übrig bleiben würde. So in etwa wie es seinerzeit mit dem Web 2.0 war  – das nun alle Rezipienten zu potentiellen, na heute würde man sagen, „Content Creatern“ machen würde. Eine Riesenchance für die Demokratisierung des Internet, wo nun alle sich zu Wort melden können und ihre Meinung öffentlich machen können. Na ja, wie das Web heute aussieht ist, das wohl alles in Erfüllung gegangen und natürlich ist noch viel, viel mehr daraus geworden: Youtube, Facebook, Insta, X usw.! Neben den verschiedenen Bubbles, dem Konsum, dem Sex, dem Betrug, dem Hass usw. gibt es immer (noch) auch das Gute und Schöne, man muss es nur finden!
Ganz ehrlich, circa 5 Jahre ist es jetzt her, dass das Thema KI in mein Blickfeld geriet. Doch damals war es mir egal. Es war für mich nur wieder so ein Hype, auf den sich alle stürzen und von dem am Ende außer etwas Rauch, der sich bald verzieht, nicht viel übrig bleiben würde. So in etwa wie es seinerzeit mit dem Web 2.0 war  – das nun alle Rezipienten zu potentiellen, na heute würde man sagen, „Content Creatern“ machen würde. Eine Riesenchance für die Demokratisierung des Internet, wo nun alle sich zu Wort melden können und ihre Meinung öffentlich machen können. Na ja, wie das Web heute aussieht ist, das wohl alles in Erfüllung gegangen und natürlich ist noch viel, viel mehr daraus geworden: Youtube, Facebook, Insta, X usw.! Neben den verschiedenen Bubbles, dem Konsum, dem Sex, dem Betrug, dem Hass usw. gibt es immer (noch) auch das Gute und Schöne, man muss es nur finden!
Also hab ich mir nicht viel dabei gedacht, als es mit der KI losging. Doch dann wollte ich in einem Hörspiel-Kurs vermitteln, wie man Geschichten erzählt, Dramaturgie einsetzt, Rollen entwickelt usw.. Als es dann soweit war und die Kursteilnehmenden ein kleines Projekt erstellen sollten, stellte einer die Frage, ob er denn ChatGPT einsetzen könne, das würde Zeit sparen und man käme schneller zum Aufnehmen der Texte. Ich weiß nicht mehr wie ich darauf reagiert habe, möglichweise hätte ich gar nicht gemerkt, wenn die KI den Text generiert hätte. Doch nach dem Kurs bin ich schon auf der Heimfahrt im Auto schwer ins Grübeln geraten.
Was passiert da gerade? Wie kommt es, dass sich gerade die Medienpädagogen auf alles Neue stürzen und es ausprobieren wollen?  Weil es dazu gehört zum medienpädagogischen Wesen, dass man auf dem neuesten Stand ist und dass man das kreative Potential nutzt, das zweifelsfrei da drinnen steckt?  Wie wichtig ist es, dass man ein „early adopter“ ist? Worin besteht gerade da die eigene Medienkompetenz?
Aber auch ganz persönlich kam in mir die Frage hoch, wozu ein Hörspielkurs, wenn die KI in null komma nix ein Hörspiel produzieren kann und meine Kunst nun darin besteht die passenden Prompts zu finden. Das erinnert mich an die 80er Jahre, wo auf den Veranstaltungsplakaten plötzlich nicht eine Band genannt wurde, sondern Photo und Name eines DJ zu sehen war! Bis heute bleibt bei mir da ein gewisses Unverständnis, denn für mich war das Kreative das Komponieren und Spielen der Musik.
 Und jetzt KI! Künstliche Influencer (muss ich bei KI-generierten Charakteren gendern?) die mit hyperperfektem Äußeren Millionen von Followern haben und dem „Macher“ dahinter Geld in die Kasse spülen. KI-generierte Musik, die perfekter ist, als alles, was Menschen je schaffen können und das ohne wochenlanges Frickeln mit einer DAW am Rechner.
Und jetzt KI! Künstliche Influencer (muss ich bei KI-generierten Charakteren gendern?) die mit hyperperfektem Äußeren Millionen von Followern haben und dem „Macher“ dahinter Geld in die Kasse spülen. KI-generierte Musik, die perfekter ist, als alles, was Menschen je schaffen können und das ohne wochenlanges Frickeln mit einer DAW am Rechner.
Was bedeutet das für mich als Medienpädagoge, der in seinen Kursen erklärt welche Mikrophone es gibt und wie man mit einem guten Audiorecorder eine brauchbare Aufnahme erzielt, wenn es dank KI gar keine Aufnahme mehr braucht. Da war ja schon seit ein paar Jahren das „Problem“ mit dem I-Phone, das irgendwie wider jede Physik, mit dem Einsatz von geheim gehaltenen Algorithmen, mit einem winzigen Mikrophönchen eine für viele Ohren gut klingende Aufnahme zaubern konnte.
Wenn jetzt also jede und jeder ohne großes eigenes Wissen und mit nur geringem Geldeinsatz und in kurzer Zeit professionelle Ergebnisse erzielen kann…, ja was dann? Nur als Beispiel mit „suno Vers. 5.3“, den perfekten Popsong kreieren kann heute jeder und den darf er dann auch noch kommerziell nutzen! Wenn das so ist, dann braucht es auch mich und meine Kurse nicht mehr. Mal ehrlich, spotify ist schon voll verseucht mit dem Zeug! Dass die KI eine gigantische Menge an Strom verbraucht, dass jedes Ergebnis, das sie liefert, letztendlich gestohlen ist und die vorher erbrachte menschliche Leistung somit entwertet, scheint keine Rolle zu spielen.
Bei einem Treffen des Kulturvereins, bei dem ich Mitglied bin, kam ich mit einem Dozenten der TH ins Gespräch und teilte ihm meine Bedenken zum Einsatz der KI und den Folgen für die menschliche Kreativität mit. Okay, ich hab sicher sehr pointiert gesprochen und so dauerte es gar nicht  lange bis er aufstand und sinngemäß sagte, dass „er das ganze Negative nicht mehr hören kann, man sollte das positiv sehen und die ganzen Chancen nutzen, die in der KI stecken“. 
Da hatte ich ein wirklich komisches Gefühl! So irgendwas zwischen Miesmacher oder Spielverderber samt Loser mit deutlichen Spuren von Altersstarrsinn und dem Gefühl von Verlorenheit in einer Welt, die ich nicht mehr verstehe!
erstellt am 26.10.2025
