Zoom PodTrak P4

Nachdem der Preis für den PodTrak P4 deutlich gefallen ist habe ich ihn mir gekauft. Zum Einen, weil er als backup und mobiler Ersatz für den Rodecaster Pro dienen soll und weil er als vielseitiger Mehrspurrecorder für unterwegs in verschiedenen Settings zum Einsatz kommen soll – und, weil ich ihn haben wollte.
Doch mal langsam! Wer braucht dieses Gerät und für was?

Die erste Zielgruppe sehe ich in den Leuten, die mehr oder weniger aus dem Nichts starten wollen. Also wer kein Audio-Interface hat und/oder keinen mobilen Recorder der findet hier den passenden Einstieg mit einem Gerät, mit dem man fast bis hin zur Profikarriere arbeiten kann (haha). Alles was es noch zum Loslegen braucht ist ein passendes Mikrofon und ein Kopfhörer (Mini-Klinke). Der PodTrak funktioniert im kleinen Heimstudio genauso wie unterwegs – flexibel dank Batteriebetrieb. Doch wer ihn eher zu Hause einsetzen will, sollte sich unbedingt das passende Netzteil dazukaufen.

Wer Podcasten möchte, oder wie ich Internet-Live-Radio, freut sich über ein paar Funktionen, die über den einfachen Recorder hinausgehen: Auf 4 Pads lassen sich Sounds oder kurze Musikstücke legen, die man an passender Stelle abfeuern kann. Ein paar davon werden mitgeliefert, oder man speichert sich selbst welche auf die eingelegte SD-Karte. Diese Sounds belegen keine Spur und werden bei einer Stereoaufnahme mit aufgezeichnet – zu verwenden für akustische Trenner oder als Unterlage für Textpassagen – funktioniert wirklich prima! Genial die Einbindung eines Smartphones per Bluetooth (passender Adapter nötig als Zubehör) oder per TRRS-Kabel zum direkten einstecken, dann braucht es nicht einmal den etwas zu teuren Adapter. Okay, hier kann man sagen, weniger Kabelsalat sind mir die knapp 50 Euro für den Zoom-Adapter BTA2 wert!? Mir nicht, ich nehme lieber das Kabel!

Die technischen Daten finden sich im Netz zum Nachlesen, dshalb sofort ab in den praktischen Einsatz mit dem Ding.
Alles ist schnell verkabelt und fast alles, was man braucht, ist genau da wo man es als Schalter oder Drehpoti sieht.
Man kann entweder 4 Mikros anschließen (Phantomspeisung für Kondensatormikros ist vorhanden)  und damit auf SD Karte aufzeichnen oder zwei Mikros ein Smartphone (Kanal3) und Musik vom Laptop (Kanal4).
Einpegeln mit dem Drehregler, vorher im Menü den gut funktionierenden Limiter einschalten (der Übersteuerungen sicher verhindert), Aufnahmetaste drücken und los geht es. Eine Klangregelung oder Effekte gibt es nicht, da muss man dann evtl. am PC nacharbeiten!
Das geht deshalb gut, weil jede einzelne Spur in einer separaten Datei abgespeichert wird, so dass alle Möglichkeiten bestehen einen tollen Mix zu erzielen.
Das Gerät liegt dank der Gummifüße recht fest auf der Tischplatte und rutscht nicht gleich weg.
Die mitgelieferte Kurzanleitung erklärt das Nötigste, die Möglichkeiten sind ohnehin begrenzt, was die Konzentration auf die Inhalte erleichtert (grins). Es gibt keine Menüs mit vielen Einstellungen, in denen man sich verlieren könnte.  Der PodTrak P4, macht einfach was er soll, nicht mehr und nicht weniger.
Als Audio-Interface genutzt (unter Win 10 wird er sofort erkannt), bietet er allerdings nicht 4 Kanäle zur gleichzeitigen Aufnahme sondern nur zwei Eingänge und zwei Ausgänge.

Es wirkt insgesamt nicht besonders robust, was natürlich am geringen Gewicht und vor allem an dem Plastikgehäuse liegt – aber im Profilager gibt es derzeit kein vergleichbares Gerät mit diesen Funktionen. Der ZoomTrak P4: Ein Gerät mit fast allem, was der Podcaster braucht, ohne jeden Schnickschnack, plus ein flexibler Stand-Alone-Mehrspur-Recorder für unterwegs. Toll!